Med Info – Diagnose

Diagnose bei Verdacht auf Schilddrüsenkrebs

Zum Ausschluss bzw. zur Früherkennung eines Karzinoms sollte eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) der Schilddrüse durchgeführt werden.

Bei Nachweis von Knotenbildungen sind weitere Untersuchungen erforderlich wie

  • Szintigrafie
  • Feinnadelpunktion
  • Bluttests

 

Ultraschalluntersuchung (Sonografie)

Die Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse ist eine nicht belastende Methode zur Erkennung von

  • Strukturveränderungen
  • Vergrößerungen und
  • Knotenbildungen der Schilddrüse.
  • Auch Lymphknotenschwellungen oder Vergrößerungen der Nebenschilddrüse können nachgewiesen werden.

 

Erklärung zu den Bildern Sonografie:
Bild 1 zeigt eine Sonographie einer gesunden Schilddrüse.
Bild 2 zeigt eine Sonographie eines bösartigen Knotens (Pfeile)

Sonografie

Sonografie Normalbefund
Bild 1: Sonografie Normalbefund
Sonografie: Darstellung eines Knotens
Bild 2: Sonografische Darstellung eines bösartigen Knotens

Szintigrafie

Die Szintigrafie ist eine nuklearmedizinische Untersuchungsmethode und liefert Informationen über den Funktionszustand der Schilddrüse.
Diese Untersuchung zeigt die Verteilung der hormonproduzierenden Zellen innerhalb der Schilddrüse.
So kann festgestellt werden, ob in einem Knoten keine Hormonproduktion stattfindet (kalter Knoten) oder vermehrt Schilddrüsenhormon produziert wird (heißer Knoten).
Diese Untersuchung liefert damit zusätzlich zum Ultraschall wichtige Hinweise  auf Gut– oder Bösartigkeit.

Zur Durchführung der Untersuchung wird eine geringe Menge einer schwach radioaktiven Substanz (meist Technetium-99m oder seltener Jod-123) in eine Vene appliziert oder aber auch zum Trinken verabreicht.
Nach einer Wartezeit von 10 bis 20 Minuten kann mit einer Gamma-Kamera der Funktions-Stoffwechsel der gesamten Schilddrüse und einzelner Regionen, wie zum Beispiel der Knoten, aufgezeichnet werden.

Bei einer bestehenden Schwangerschaft  und bei stillenden Frauen wird diese Untersuchung nicht durchgeführt.

 

Erklärung zu den Bildern Szintigrafie:
Bild 1 zeigt eine normale Schilddrüse.
Im Bild 2 sieht man eine verminderte Darstellung des linken unteren Schilddrüsenpols (kalter Knoten).

Szintigraphie

Szintigrafie: Normalbefund
Szintigrafie: Normalbefund
Szintigrafie: Kalter Knoten links
Szintigrafie: Kalter Knoten links

Feinnadelpunktion

Bei der Feinnadelpunktion werden Zellen aus einem Knoten in der Schilddrüse zur genauen Beurteilung entnommen.

Die Entnahme erfolgt ultraschallgezielt. Verwendet wird dazu eine dünne Nadel. Die Untersuchung ist meist kürzer und weniger schmerzhaft als eine Blutabnahme und es ist daher keine lokale Betäubung erforderlich.

Die aus dem Knoten gewonnenen Zellen werden von einem Spezialisten unter dem Mikroskop begutachtet. So kann in den meisten Fällen eine Unterscheidung zwischen harmlosen (gutartigen) und möglicherweise bösartigen Knoten getroffen werden.
Selten sind zu wenige Zellen in der Probe, um eine ausreichende Aussage treffen zu können.

Feinnadelpunktion
Ultraschallgezielte Feinnadelpunktion

Bluttests

Im Blut müssen die

  • Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3)
  • und das Thyreotropin (TSH)

bestimmt werden, um eine Aussage über die Schilddrüsenfunktion treffen zu können.

Das Thyreotropin (TSH) ist ein Hypophysenhormon, das auf die Schilddrüse wirkt.
Bei den meisten Patienten mit Knoten in der Schilddrüse wird eine normale Schilddrüsenfunktion (Euthyreose) vorliegen. Zur Diagnosestellung eines medullären Schilddrüsenkarzinoms ist die Bestimmung von Kalzitonin im Blut erforderlich.

 

Eine genaue Abklärung eines Knotenkropfes sollte in einem damit vertrauten nuklearmedizinischen Zentrum durchgeführt werden.